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Der Künstler ist sehr klein. Marie weiß manchmal nicht, ob noch alles mit ihr in Ordnung ist. Der Künstler ist viel zu klein, sie denkt: du hast sie nicht mehr alle. [...]

Der Künstler ist wirklich sehr klein. Bestimmt drei Köpfe kleiner als Marie. Er ist berühmt, in Berlin zumindest kennt ihn jeder, er macht Kunst mit dem Computer, er hat zwei Bücher geschrieben, nachts redet er manchmal im Radio. Der Künstler ist zudem noch hässlich. Er hat einen ganz kleinen, proletarischen Kopf, er ist sehr dunkel, manche Leute sagen, er hätte spanisches Blut. Sein Mund ist unglau- blich schmal. Nicht vorhanden. Seine Augen aber sind schön, ganz schwarz und groß, meist hält er sich beim Reden so die Hand vors Gesicht, dass man nur diese Augen sehen kann. Der Künstler ist katastrophal angezogen. Er trägt zerrissene Jeans – in Kindergröße, denkt Marie - , immer eine grüne Jacke, immer Turnschuhe. Ums Handgelenk hat er ein schwarzes Lederband geknüpft. Manche Leute sagen, der Künstler sei trotz allem unglaublich intelligent.

Marie will was von dem Künstler. Was sie von ihm will, weiß sie nicht. Vielleicht den Glanz seiner Berühmtheit. Vielleicht noch schöner sein neben einem hässlichen Menschen. [...]

Sehen sie nicht doch eher lächerlich aus zusammen? Marie hat immer nur mit schönen Menschen zusammen sein wollen. Es ist gruselig, zu einem Mann hinunterschauen zu müssen. Es ist gruselig, sich vorzustellen, wie das sein soll, wenn... Trotzdem will Marie.

Am allerersten Abend küssen sie sich. Oder besser, küsst Marie den Künstler. Er steht plötzlich vor ihr, auf diesem Fest, zwischen all den Berliner Berühmtheiten. [...] Er steht plötzlich vor ihr, mit diesen schönen, schwarzen Augen, und Marie, die ihn im Fernsehen gesehen hat, erkennt ihn sofort. Er gießt ihr unentwegt Wodka ins Glas und stellt schwierige Fragen. Was ist glücklich sein für dich? Hast du schon einmal jemanden verraten? Ist es dir unangenehm, wenn du etwas nur wegen deines Äußeren erreichst?

Marie trinkt Wodka, ist verunsichert, sagt – Glück ist immer der Moment davor. [...] Ich habe schon viele Menschen verraten, glaube ich. Und ich finde es schön, Dinge wegen meines Äußeren zu erreichen.

Der Künstler starrt sie an. Marie starrt zurück, das kann sie gut. Um sie herum werden die Leute unruhig, der Künstler ist tatsächlich zu klein und zu hässlich. Eher aus Trotz als aus Solidarität beugt sich Marie herunter, nimmt den Kopf des Künstlers in beide Hände und küsst ihn auf den Mund. Er küsst sie zurück, selbstverständlich. Dann gibt Marie ihm ihre Telefonnummer und geht, spürt erst draußen an der kalten und klaren Nachtluft, wie betrunken sie eigentlich ist.

 

 

 

 

 

 

Sagot :

1 Marie macht an diesem Abend den ersten Schritt.
R : "
Am allerersten Abend küssen sie sich. Oder besser, küsst Marie den Künstler."

2 Es ist ein Abend mit Marias Freunden.
R : "
Am allerersten Abend küssen sie sich."

3 Marie kennt den Künstler vom Sehen.
Je pense que c'est peut-être dit dans la deuxième partie

4 Der Künstler behandelt Marie am Anfang wie eine Fremde.
 Quant à cette question, néant ; est-ce que ce serait quand il commence à le faire ? sûrement, mais je n'ai pas trouvé de phrase l'infirmant ou la confirmant.

5 Marie trinkt nur ein Glas Wodka.
R : "Marie trinkt Wodka"

6 Marie möchte ihn nicht wieder sehen.
F : "Dann gibt Marie ihm ihre Telefonnummer und geht" (On peut supposer que si elle prend son numéro de tel, c'est pour le revoir, sinon il n'est pas dis explicitement qu'elle ne veut plus le voir.)

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